Book / Monograph

2013 Welthunger-Index : Herausforderung Hunger : Widerstandsfähigkeit stärken Ernährung sichern

Abstract

Die globale Hungersituation hat sich seit 1990 verbessert, wie der Welthunger-Index 2013 anhand von Daten aus dem Zeitraum 2008-2012 zeigt. Der WHI ist um ein Drittel gesunken. Dennoch ist die weltweite Hungersituation nach wie vor „ernst“. 870 Millionen Men­schen hatten laut Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschafts­organisation der Vereinten Nationen (FAO) im Mittel der Jahre 2010-2012 nicht genug zu essen. Südasien und Afrika südlich der Sahara haben die höchsten WHI-Werte. Südasien hat seinen WHI-Wert zwischen 1990 und 1995 deutlich verbessert, vor allem durch einen großen Rückgang des Untergewichts bei Kindern. Der schnelle Fortschritt in dieser Region konnte jedoch nicht aufrechterhalten werden. Soziale Ungleichheit und der schlechte Ernährungszustand, das geringe Bildungsniveau und der niedrige gesellschaftliche Status von Frauen tragen nach wie vor zu einem hohen Anteil von Untergewicht bei Kindern unter fünf Jahren bei. Afrika südlich der Sahara konnte in den 1990er-Jahren den Hun­ger nicht so stark reduzieren wie Südasien. Seit der Jahrtausendwende hat die Region jedoch deutliche Fortschritte gemacht; ihr WHI-Wert liegt nun unter dem von Südasien. Größere politische Stabilität in den Län­dern, die in den 1990er- und 2000er-Jahren von Bürgerkriegen betrof­fen waren, ermöglichte wirtschaftliches Wachstum. Fortschritte im Kampf gegen HIV und AIDS, Erfolge bei der Malariabekämpfung und höhere Impfraten trugen zu einer Senkung der Kindersterblichkeit bei. Seit 1990 haben 23 Länder deutliche Fortschritte gemacht und ihre WHI-Werte um 50 Prozent oder mehr gesenkt. 27 Länder konnten die Kategorien „gravierend“ und „sehr ernst“ verlassen. Die folgenden zehn Länder haben seit 1990 die größten absoluten Fortschritte erzielt: Angola, Äthiopien, Bangladesch, Ghana, Kambodscha, Malawi, Niger, Ruanda, Thailand und Vietnam.